Lügen erkennen Körpersprache
Hier findest Du eine der ausführlichsten Anleitungen zum Lügen erkennen. Lies Dir die Anleitung zum Lügen erkennen aufmerksam durch. Wenn Du nicht gerne viel liest, dann kannst Du Dich zur kostenlosen Video-Serie eintragen.
Anleitung Lügen erkennen
Lügen erkennen mit Körpersprache
Lügen erkennen wird immer wichtiger! Lügen gehören mittlerweile zum Alltag. Jeder sechste Satz enthält statistisch eine Unwahrheit. Es ist also nur logisch, dass lügen für uns selbstverständlich ist. Dadurch wird es natürlich auch schwieriger, Lügen zu erkennen.
Bevor wir starten, müssen wir einmal definieren, was eine Lüge ist. Paul Ekman beschreibt es ziemlich treffend. Er ist der Erforscher von Mikroausdrücken, aber dazu kommen wir noch. Ich fasse diesen langen Schachtelsatz von ihm mal zusammen:
- Es ist eine bewusste Entscheidung
- Der Lügner hat die Absicht, dem Opfer eine falsche Information zu geben
- Die Person, die lügt, hatte die Wahl zu lügen oder die Wahrheit zu sagen
- Die Person, die lügt, kennt den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit
- Das Opfer einer Lüge, hat nicht darum gebeten, in die Irre geführt zu werden
- Der Lügner hat nicht vorher bekannt gegeben, dass er zu lügen beabsichtigt
Die zwei Arten einer Lüge
Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Lüge. Das Weglassen von Informationen und das Verfälschen von Informationen. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Lügner und einem notorischen Lügner. Er liegt darin, dass der Lügner den nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann. Seine Realität verschwimmt. Lügen erkennen ist bei einem notorischen Lügner sehr schwierig. Der notorische Lügner glaubt nämlich daran, die Wahrheit zu sagen.
Wir sollten uns auch der Tatsache bewusst sein, dass es mindestens so viele Wahrheiten wie Menschen auf der Welt gibt. Denn jeder hat eine andere Wahrnehmung und sieht die Welt mit seinen Augen. Doch keine Sorge, dass erschwert uns die Arbeit nicht sonderlich. Wir müssen die Wahrheit nicht einmal kennen, um zu sehen, ob jemand lügt.
Die Probleme eines Lügners
Jeder der schon einmal gelogen hat, kennt die Probleme eines Lügners. Man muss kreativ sein. Sich eine Geschichte ausdenken und die Geschichte merken, falls man später noch mal darauf angesprochen wird. Die Geschichte soll ehrlich und authentisch wiedergegeben werden können. Das Hinzufügen von Details hilft, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen. Man muss die Geschichte wie einen Film im Kopf durchspielen. Außerdem muss man auf verräterische Aussagen aufpassen und sich jeden Satz den man laut ausspricht überlegen. Man sollte auch die Körpersprache nicht vergessen, sonst wird man schnell als Lügner überführt. Außerdem muss man sich voll und ganz auf seine Emotionen konzentrieren.
Keiner kann perfekt lügen
Nach dieser Aufzählung wird Ihnen sicher klar, dass Lügen für unser Gehirn eine anstrengende Aufgabe ist. Um zumindest einen Teil davon ausführen zu können, braucht unser Gehirn sehr viel Leistung. Und was sagt Ihnen das? Richtig! Unser Gehirn kann gar nicht alles gleichzeitig. Irgendetwas wird immer fehlerhaft sein oder ganz sogar wegfallen. Und genau das ist unser Ansatz. Es ist ganz einfach: Hat der Lügner seine Geschichte perfekt einstudiert und hat Details eingefügt, dann wird er sich nicht auf seine Emotionen und seine Körpersprache konzentrieren können. Konzentriert er sich auf seine Körpersprache uns seine Mimik, dann wird er inhaltliche Fehler machen. So oder so finden wir einen Ansatz, um einen Lügner zu entlarven.
Bevor wir starten, noch einige wichtige Regeln. Am Ende werden wir noch auf häufige Fehler eingehen und Ihnen zeigen, wie Sie diese vermeiden. Regeln:
1. Sammeln Sie möglichst viele Informationen
2. Beobachten Sie immer Veränderungen
3. Ziehen Sie keine endgültigen Schlussfolgerungen
4. Alle Anzeichen sind immer im Kontext zu betrachten.
Ein Beispiel
Um es mal einfach zu erklären, hier ein Fallbeispiel:
Herr Müller sitzt mit verschränkten Armen uns gegenüber. Wir reden gerade darüber, ob er die Betriebskasse erleichtert hat. Ist dies ein Anzeichen für eine abweisende Haltung? Oder ein Indiz für eine Täuschung? Nein! Denn es hat sich nichts verändert und er hat sich auch nicht dazu geäußert. Viele Leute die ich kenne sitzen permanent mit verschränkten Armen, weil es einfach eine bequeme Haltung für sie ist. Und ohne einen Bezug zum gesprochenen Wort herstellen zu können, macht eine Schlussfolgerung keinen Sinn.
Nehmen wir an, Herr Müller sitzt uns sehr offen gegenüber. Wir haben gerade über das schöne Wetter draußen gesprochen. Nun stelle ich ihm die Frage, ob er sich an der Betriebskasse bedient hat. Seine Körpersprache wird schlagartig verschlossen. Seine Arme verschränken sich, als er sich rechtfertigt. Nachdem ich sage, dass ich ihm glaube, hat er wieder eine offene Körperhaltung. Auch das ist kein klares Anzeichen. Wenn man beschuldigt wird, steht man auch als Unschuldiger unter Stress und muss sich verteidigen. Häufen sich jedoch solche Anzeichen und kommen weitere Ungereimtheiten auf, können wir eine vorläufige Schlussfolgerung ziehen.
Worum es hier geht
Um Veränderungen besser wahrnehmen zu können, ermitteln wir zuerst eine Baseline. Mehr dazu im nächsten Kapitel. Die Baseline ist das normale Verhalten, welches der Befragte zeigt, wenn er im Small-Talk befragt wird. Sein Stresslevel, seine Körpersprache und seine Art zu sprechen. Weicht das Verhalten von dieser Baseline ab, so hat man Anzeichen für emotionale Ausschläge. Dies ist noch kein Anzeichen für eine Lüge aber auch nicht für die Wahrheit. Hier muss man geschickt Fragen stellen und weiter bohren.
Über den Autor
Mein Name ist Christian Morgenweck und ich bin Experte für Körpersprache und Lügen erkennen. Ich habe mich auf die Themen Körpersprache, Mikroausdrücke und Lügen erkennen spezialisiert. Begonnen hat es damals im zarten Alter von 14 Jahren. Initialzündung war die Serie „The next Uri Geller – unglaubliche Phänomene Live“. Man suchte in dieser Serie jemanden, der Uri Geller dem Löffelverbieger, das Wasser reichen konnte. Da sah ich jemanden, der konnte tatsächlich Gedanken lesen. Und nicht nur das. Er konnte sogar vorhersagen, was die Person als Nächstes tun wird. Das hatte sofort mein Interesse geweckt. Ich machte mich also schlau im Internet, wie der Trick funktioniert.
Das Interesse war geweckt
Bei der Suche tauchten Begriffe auf wie Körpersprache und Verhaltenspsychologie. Und zack war mein Interesse geweckt. Also kaufte ich mir das erste Buch zu diesem Thema. Gefühle lesen von Paul Ekman. Was ich nicht wusste, das Buch war sehr wissenschaftlich geschrieben. Das war für mich als 14-jährigen eine echte Herausforderung. Aber ich habe mich durchgekämpft. In diesem Buch kamen wieder neue Begriffe auf, die mich sehr interessiert haben. Mikroausdrücke und Lügen erkennen. Also kaufte ich die nächsten Bücher. Und so ging das immer weiter. Ein Jahr später kam die Serie The Mentalist im Fernsehen und seitdem stand das Thema nonverbale Kommunikation im Mittelpunkt meines Lebens.
Die Idee der eigenen Akademie
Im Alter von 21 Jahren gründete ich meine eigene Akademie. Die Akademie für nonverbale Kommunikation hatte sich ausschließlich auf das Thema nonverbale Kommunikation spezialisiert und war somit einzigartig in Deutschland. Im Juni 2015 habe ich dann den Schritt in die komplette Selbstständigkeit gewagt. Zwei Monate später war mir klar, du musst viele Unternehmer zusammenbringen und ihnen zeigen, wie man das Lesen von Körpersprache gewinnbringend im Unternehmen einsetzen kann. Hierfür veranstaltete ich den Tag der Kommunikation in Fulda, zudem 350 Unternehmer geladen sind. An diesem Tag habe ich mir meine Idole Thorsten Havener und Alexander Hartmann als Speaker geholt. Auch Trainer aus meiner eigenen Akademie, die ein außergewöhnliches Themengebiet haben, waren mit dabei gewesen.
Lügen erkennen: Die Baseline
Die Baseline ist unser Fundament beim Lügen erkennen. Mit Baseline wird das „normale“ Verhalten einer Person bezeichnet. Also zum Beispiel während belangloser Gespräche. Man sollte also, bevor man die Person befragt, einfach einen ausführlichen Small-Talk führen. Dabei sollten die Themen gut bedacht sein. Themen, die ihn unter Stress setzen und sein Verhalten beeinflussen sind unvorteilhaft. Je länger das Gespräch andauert, umso mehr Verhaltensweisen und Muster können wir erkennen, desto besser können wir Lügen erkennen.
Wir sollten sicherstellen, dass wir vorerst nur Antworten erhalten, die der Wahrheit entsprechen. Stellen Sie Kontrollfragen. Also Fragen bei denen Ihnen die Antworten bereits bekannt sind. Nach seinen Antworten, wissen Sie genau, wie Ihr Gesprächspartner reagiert, wenn er die Wahrheit sagt. Nun da wir wissen, wie sich unser Gesprächspartner bei wahrheitsgemäßen Aussagen verhält, wäre es auch von Vorteil zu erfahren, wie er sich beim Lügen verhält. Provozieren Sie eine Lüge. Eine Lüge provozieren ist von Situation zu Situation unterschiedlich und sollte nach eigenem Ermessen durchgeführt werden. Setzen Sie nicht Ihren Rapport, den Sie mit Ihrem Gesprächspartner aufgebaut, haben aufs Spiel!
Fragen
Machen Sie sich nun Notizen, wie sich Ihr Gesprächspartner in den verschiedenen Situationen verhält. Ist er gestresst? Nervös? Ist seine Atmung flach? Ist seine Körpersprache eher offen oder verschlossen? Wo liegen seine Hände, auf oder unter dem Tisch? Wie sieht es mit seinen Beinen aus? Sind diese fest auf dem Boden? Sind seine Füße ebenfalls fest auf dem Boden oder zeigen Sie nach oben? Hat er seine Fußzehen eingerollt? Hat er seine Beine um den Stuhl gewickelt? Ist sein Oberkörper zu Ihnen geneigt oder lehnt er sich zurück? Ist sein Zurücklehnen auf eine bequeme Sitzposition zurückzuführen?
Wie spricht Ihr Gesprächspartner? Spricht er schnell oder langsam? Welche Worte benutzt er häufig? Betont er seine Aussagen? Ist Nervosität in seiner Stimme zu hören? Wenn ja ist es Unsicherheit oder ist die Stimme zittrig? Macht Ihr Gesprächspartner viele Pausen? Wie schnell ist seine Reaktionszeit beim Beantworten von Fragen? Schwitzt Ihr Gesprächspartner? Schluckt Ihr Gesprächspartner häufig? Konnten Sie seine Temperatur am Anfang des Gespräches spüren? Waren seine Hände eher warm oder kalt? Können Sie vielleicht heimlich seinen Puls messen oder an der Halsschlagader nach Stress Anzeichen Ausschau halten?
Notizen machen
All das sind Fragen, die Sie sich stellen sollten. Machen Sie sich hierzu Notizen und vergleichen Sie später sein Verhalten mit der Baseline. Gibt es starke Abweichungen, muss man bei genau dieser Frage, weiter Nachfragen und tiefer bohren. Nachdem Sie weitere Fragen gestellt haben, beobachten Sie wieder sein Verhalten. Wie hat es sich verändert? Sind Sie auf der richtigen Spur? Bitte beachten Sie in Ihrer Baseline auch Verhalten, welches durch die Umgebung verursacht wird! Beispielsweise Nervosität kurz vor einem Verhör.
Lügen erkennen: Inhaltliche Merkmale
Lügner verraten sich relativ häufig durch Nachlässigkeit ihrer eigenen Worte. Ein Lügner, der sich eine Geschichte ausdenkt, verwendet nur wenig bis gar keine Details. Sollte also in einer Geschichte Details fehlen, so ist an dieser zu zweifeln. Andersherum sind zu viele Details ebenfalls ein Anzeichen einer Täuschung. Niemand kann sich an viele Einzelheiten erinnern. Unser Gehirn filtert Informationen, die wir nicht benötigen und die für uns irrelevant sind. Ein Lügner hat Probleme mit der Chronologie. Die Reihenfolge der Geschichte hat er sich ausgedacht, doch er kann diese niemals durcheinander oder rückwärts wiedergeben. Jemand der die Wahrheit sagt, kann das. Innere psychische Konflikte sorgen für „Versprecher“. Ich gehe davon aus, dass sich niemand einfach so verspricht. Auch Tiraden können Anzeichen einer Täuschung sein. Dies passiert häufig, wenn Emotionen im Spiel sind und sich jemand in Rage redet.
Lügner geben indirekte Antworten. Sie reden um den heißen Brei herum. Treffen keine richtigen Aussagen. Wo man so was im Alltag findet, brauche ich Ihnen wohl nicht sagen. Führt jemand Korrekturen seiner Aussage durch, so ist es sehr wahrscheinlich, dass er die Wahrheit sagt. Stellen Sie nur offene Fragen! Der Befragte darf nicht die Möglichkeit haben, nur mit Ja oder Nein zu Antworten.
Lügen erkennen: Stimmliche Merkmale
Zur Verarbeitung von Informationen braucht unser Gehirn Pausen. So kann es zu Sprechpausen kommen. Weicht die Geschwindigkeit der Antwort von der Baseline ab, so ist dies ein Anzeichen einer Täuschung, da unser Gehirn für die Verarbeitung der Lüge Zeit braucht. Oft werden Pausen auch durch sogenannte Füllwörter wie „äh“, „ehm“, „hmm“ oder Wiederholungen „Ich, ich ich meine…“ oder auch gespaltene Wörter wie „ta-tatsächlich“ ersetzt. Ein schlecht vorbereiteter Lügner fällt hier sofort auf. Er hat entweder seinen Text vergessen oder nicht gut genug ausgearbeitet.
Lügen an der Stimme erkennen
Auch am Klang der Stimme – also an der Stimmlage kann man Lügen erkennen. Unsere Stimmlage verändert sich nämlich mit unserer emotionalen Stimmung. Stress führt zu einer höheren Stimme. Die Stimme wird unstabil und zittrig. Weicht die Stimmlage von der Baseline ab, so ist dies ein Indiz für eine starke Emotion. Bedenken Sie auch, dass Nervosität auch durch die Umstände der Umgebung entstehen kann. Sie sollte daher das Sprachverhalten und die Stimmlage mit der Baseline abgleichen. Sollte die Stimmlage emotionslos klingen, so ist dies ebenfalls ein Indiz für eine Täuschung. Haben wir etwas erlebt, so ist dies immer mit Emotionen verbunden. Sollen wir jetzt über das Erlebte sprechen, kommt die Emotion automatisch wieder. Bei einer ausgedachten Geschichte gibt es keine Emotionen. Also werden wir auch in der Stimmlage keine Emotionen wahrnehmen können.
Lügen erkennen: Körpersprachliche Merkmale
Wie bereits erwähnt braucht unser Gehirn viel Leistung während wir Lügen. Meistens zulasten der Körpersprache. Denn diese fällt dann sehr hölzern und steif aus. Ein Lügner wird auch nie viel Raum einnehmen, sondern sich eher klein und bedeckt halten. Echtes Selbstbewusstsein wird man nur sehr selten finden. Grundsätzlich gilt folgende Regel:
Je mehr man sich vom Gesicht entfernt, desto ehrlicher werden die Körperteile und deren Anzeichen.
So sind Ausdrucksweisen im Gesicht weniger aufschlussreich wie beispielsweise die Füße. Haben Sie schon mal auf die Füße Ihres Gesprächspartners geachtet? Nein. Sehen Sie, keinen Grund diese zu manipulieren. Jedoch schauen wir Menschen oft ins Gesicht oder auf den oberen Teil des Körpers. Somit wird dieser Bereich häufig zur Manipulation genutzt.
Ist der Lügner auf den Fragenden wütend, kann man eine gestische Entgleisung sehen. Er zeigt völlig unbewusst den Stinkefinger. Auch ein minimales Achselzucken ist ein Indiz dafür, dass der Befragte keine Ahnung hat und sich gerade etwas ausdenkt. Man unterscheidet zwischen Emblemen, Illustratoren und Manipulatoren.
Embleme
Wenn wir etwas nicht wissen, dann zucken wir mit den Achseln. Sind wir wütend auf jemanden, zeigen wir den Stinkefinger. Wollen wir jemanden grüßen, winken wir mit der Hand oder heben einfach nur die Hand. Sind wir wütend, ballen wir eine Faust. Es ist etwas, das wir schon sehr früh gelernt haben. Wir nutzen die Körpersprache, um uns Worte zu sparen. Nehmen wir als Beispiel mal den Daumen nach oben. Dies bedeutet bei uns, dass alles in Ordnung ist. In anderen Kulturkreisen wird dieser Ausdruck nicht gerne gesehen. Im Römischen Reich nutze Cäsar dieses Emblem, um das Todesurteil der Gladiatoren auszudrücken. Embleme sind also kulturabhängig. Afroamerikanische Kulturen haben wieder ganz eigene Embleme. Diese können auch im Widerspruch zu unseren stehen.
Illustratoren
Wenn Embleme sich häufen, sinkt die Anzahl von Illustratoren. Illustratoren sind Untermalungen einer Aussage. Beispielsweise ein Redner auf der Bühne. Er untermalt Aussagen oft mit den Händen. Zeichnet Dinge in die Luft oder gibt Ihnen Akzente. Auch die Augenbrauen werden benutzt beispielsweise, um Erstaunen zu zeigen. Wir nutzen Illustratoren, um einen Weg zu beschreiben, ein Zick-zack zu erklären oder auch eine Wendeltreppe zu beschreiben. Auch Illustratoren sind kulturabhängig. Nehmen wir zum Beispiel mal Italiener. Italiener nutzen sehr oft Illustratoren. Man sagt auch, sie sprechen mit Händen und Füßen. Weicht die Anzahl der Illustratoren von der Baseline ab, so ist dies ein Hinweis für eine Täuschung.
Manipulatoren
Manipulatoren sind Beruhigungsgesten. Beruhigungsgesten setzen wir dann ein, wenn wir unter Stress stehen. Meistens streicheln wir uns selbst, fahren uns durchs Haar oder reiben an unserem Körper. Einige kauen an den Fingernägeln, andere streicheln sich den Nacken oder spielen an ihrer Kette oder Uhr herum. Erhöht sich die Anzahl der Manipulatoren von der Baseline, so ist dies ein Hinweis für eine starke emotionale Belastung.
Lügen erkennen: Körperliche Merkmale
Emotionen wirken stark auf unseren Körper. Bei einem Lügner entsteht unter Druck Stress. Dieser Stress wirkt sich in Form eines schnelleren Herzschlages, starkes Schwitzen oder häufigen Schlucken aus. Hat der Lügner Angst vor den Konsequenzen oder erwischt zu werden, so sinkt seine Hauttemperatur an den unwichtigeren Gliedmaßen. Seine Hände werden kalt. Die Atmung und der Herzschlag werden schneller. Die Atmung kann man am besten am Brustkorb erkennen. Der Brustkorb hebt und senkt sich schneller als vorher. Den Puls beziehungsweise den erhöhten Herzschlag kann man entweder an der Schläfe oder an der Halsschlagader sehen.
Ist der Lügner wütend, so steigt seine Körpertemperatur und auch der Puls steigt. Man muss sich jedoch immer im Klaren sein, dass all diese Merkmale auch von anderen Einflüssen hervorgerufen werden können und kein klares Anzeichen einer Täuschung sind. Es sind lediglich Indikatoren für Emotionen. Gibt es hier Abweichungen von der Baseline, so ist dies ein Zeichen starker Emotionen.
Alles klar soweit?
Sollten Sie sich noch Fragen, wieso wir beim Lügen erkennen Emotionen wahrnehmen müssen, dann werde ich es kurz erläutern. Emotionen lassen sich nur schwer verbergen. Irgendetwas wird immer durchsickern. Anhand von emotionalen Disharmonien können wir Lügen erkennen. Behauptet eine Person traurig zu sein und grinst dabei, so ist dies eine Disharmonie. Ein Verhalten, das nicht zum Gesprochenen oder zur Situation passt. Emotionen können wir also an den inhaltlichen, sprachlichen, körpersprachlichen und körperlichen Merkmalen erkennen.
Lügen erkennen: Merkmale in den Gesichtsausdrücken
Zuerst einmal müssen wir zwischen mimischen Ausdrücken und Mikroausdrücken unterscheiden. Mimische Ausdrücke können wir bewusst steuern und nutzen dies natürlich auch, um zu manipulieren, Emotionen vorzutäuschen oder zu verbergen. Das Erstellen dieser Ausdrücke ist einfach. Schon früh haben wir gelernt, ein unechtes Lächeln aufzusetzen.
Mikroausdrücke hingegen können wir nicht bewusst erstellen. Diese kommen unbewusst und spiegeln den wahren und aktuellen Gefühlszustand einer Person wieder. Mikroausdrücke sind 200 Millisekunden schnell und für das ungeschulte Auge nur sehr schwer bis gar nicht zu erkennen. Man kann diese Mikroausdrücke in sieben Basisemotionen unterteilen. Die Merkmale der sieben Basisemotionen sind überall auf der Welt, in jeder Kultur, unabhängig von der Herkunft gleich. Man unterscheidet diese in Wut, Trauer, Angst, Verachtung, Freude, Überraschung und Ekel.
Mit den Mikroausdrücken zu arbeiten ist die wohl zuverlässigste Art beim Lügen erkennen. Mikroausdrücke kann man nicht verbergen und diese sind absolut ehrlich. Es erfordert lediglich ein wenig Zeit, diese zu erkennen. Doch wenn man dies erst mal verinnerlicht hat, so ist die Einsatzweise sehr vielfältig. In Verhandlungen, beim Dating, in Meetings, in Bewerbungsgesprächen oder im Alltag hilft es uns immer, zu erkennen, was unser Gesprächspartner gerade denkt. Es verschafft und einen enormen Wissensvorsprung.
Lügen erkennen: Die 7 Basisemotionen
Lügen erkennen: Die drei häufigsten Emotionen
Es gibt drei Emotionen, die bei einer Lüge oder Täuschungsabsicht, relativ häufig auftreten. Diese drei Emotionen können Sie auch verstärken. Beim Verstärken dieser Emotionen erhalten Sie eine bessere Aufklärungsquote und können genauer Schlussfolgern.
Schuld
Emotion Nummer eins ist Schuld. Man fühlt sich schuldig gelogen zu haben. Man fühlt sich schuldig etwas begangen zu haben. Aber aufgepasst: Auch Unschuldige können sich schuldig fühlen. Wird der Mann beschuldigt, seine Frau umgebracht zu haben, können seine Schuldgefühle die er zeigt auch auf eine Affäre zurückzuführen sein. Auch hier gilt: Niemals voreilige Schlussfolgerungen ziehen. Emotionen können verschiedene Ursprünge haben.
Angst & Freude
Emotion Nummer zwei ist Angst. Wenn wir lügen, haben wir Angst erwischt zu werden. Wir haben Angst vor der Entlarvung. Aber bitte bedenken Sie, dass die Angst auch auf die Umgebung zurückzuführen sein könnte. Die dritte Emotion ist Freude. Freude, dass unsere Lüge geglaubt wird. Aber bitte bedenken Sie auch hier, dass Freude auch in anderen Zusammenhängen auftreten kann. Wenn ich beschuldigt werde, muss ich oftmals anfangen zu Lachen oder zu Grinsen. Jedoch bin ich zu 99 % dann nicht schuldig.
Das Verstärken der Emotionen wird Ihnen helfen, ihrem Gesprächspartner noch weiter auf den Zahn zu fühlen. Die Emotion Angst können Sie verstärken, indem Sie Ihrem Gesprächspartner die Konsequenzen einer Lüge erläutern. Erläutern Sie auch, welchen Vertrauensbruch es Ihnen Gegenüber wäre. Machen Sie die Täuschungsabsicht sehr persönlich.
Ein Praxisbeispiel
Als Ehefrau die eine Affäre vermutet, wäre es von Vorteil ihm aufzuzeigen, wie verletzend es für Sie und Ihre Beziehung wäre. Sagen Sie ihm wie viel Schlimmer es wäre, wenn er Sie hier und jetzt anlügen würde. Zeigen Sie ihm vielleicht einen Ausweg, wenn er jetzt ehrlich zu Ihnen ist. So verstärken Sie seine Schuldgefühle. Schuldgefühle können Sie auch durch Sätze wie „Ich wäre enttäuscht, wenn du mich angelogen hättest“ oder „Ich fände es traurig, wenn ich wüsste, dass ich dir nicht mehr vertrauen kann“ verstärken. Die Freude können Sie verstärken, indem Sie Ihrem Gesprächspartner das Gefühl geben, ihm zu glauben. An dieser Stelle möchte ich nochmals verstärkt darauf hinweisen, dass Emotionen verschiedene Ursprünge haben können. Vergewissern Sie sich durch Fragen, ob die Emotion direkt auf Ihr Gespräch bezogen ist. Wenn Sie sich sicher sind, dann können diese drei Emotionen überaus hilfreich sein, um eine Lüge zu entlarven.
Lügen erkennen: Stressanzeichen
Stress kann viele Ursprünge haben. In einem Verhör oder in einem Gespräch mit dem Chef sind wir generell gestresst. Man kann das normale Stresslevel jedoch in der Baseline festlegen. Sinnvoller ist es natürlich, dass gar kein Stress durch die Umgebung entsteht. Mehr dazu in den Verhaltensregeln der befragenden Person. Wichtig ist es, dass wir den auftretenden Stress, dem Inhalt des Gesprächs zuordnen können. Stress äußert sich wie bereits beschrieben in der Stimme, der Körpersprache und am Körper. Wenn unser Körper Stress empfindet, folgen sogenannte Beruhigungsgesten. Beruhigungsgesten sind Gesten, die es beabsichtigen, uns in einen Zustand der Entspannung zu bringen. Das kann ein Streicheln sein, ein Hin und Her wippen oder schnelle Bewegungen. Hier habe ich Ihnen mal ein paar Beruhigungsgesten und Stressanzeichen aufgelistet.
Beruhigungsgesten:
- Am Ohrläppchen zupfen
- An den Nacken packen
- Hals streicheln
- Mit den Haaren spielen
- Nase berühren oder massieren
- Lippen lecken
- Pfeifen oder andere Geräusche machen
- An der Wange kratzen
- Gähnen
- Luft zufächeln
- Selbst umarmen
- Arme massieren
- Hände streicheln
- Finger knacken lassen
- Oberschenkel streicheln
Stressanzeichen:
- Starkes schwitzen
- Pulsierende Ader an der Schläfe
- Erhöhte Blinzelhäufigkeit
- Auf die Lippen beißen
- Schmale Lippen
- Luft anhalten
- Gesichtszuckungen
- Kiefer anspannen
- Hautflecken, Rötungen
- An der Haut zupfen
- Mit Accessoires spielen
- Ellenbogen anziehen
- Wackeln mit dem Bein
- Stuhlbein mit Beinen umklammern
Verhaltensregeln beim Lügen erkennen
Der Erfolg eines Lügenexperten hängt zum größten Teil von ihm selbst ab. Sein Ruf, seine Professionalität und sein eigenes Verhalten sind maßgeblich für den Erfolg. Der Profi ist weder der gute noch der böse Bulle. Der Profi ist der Partner des Befragten. Das meine ich natürlich nur überspitzt. Aber zu wem sind Sie offener? Zu jemanden den Sie mögen und jemanden der Sie versteht oder zu jemanden der den Knallharten raushängen lässt? Ich glaube eher Ersteres. Also ist es Ihre Aufgabe, kooperativ zu sein und auf den Gesprächspartner einzugehen.
Mit diesen Tricks funktioniert das am besten:
- neutral in das Gespräch gehen
- Alle Vorurteile beseitigen
- Auch während dem Gespräch neutral bleiben
- Für ein angenehmes Gesprächsklima sorgen
- Rapport zum Gesprächspartner aufbauen
- Keine endgültigen Schlussfolgerungen treffen
- Sie sind der GesprächsPARTNER – verhalten Sie sich auch so
- Verstndnis zeigen
- In die Lage Ihres Gesprächspartners versetzen
- Vertrauen aufbauen
- Spielen Sie keine Spielchen – bleiben Sie ehrlich
Hier noch ein paar Tipps, die Ihnen bei der Befragung beziehungsweise bei Ihrem Gespräch weiterhelfen können:
- Checkliste machen
- Gesprächsnotizen
- Baseline erstellen
- Eine Emotion ist kein Anzeichen einer Lüge
- Die Abwesenheit eines Anzeichens einer Lüge, ist kein Beweis für die Wahrheit!
- Ein Anzeichen für eine Täuschung ist noch keine Lüge
- Beachten Sie die Risiken einem Lügner zu glauben und die Wahrheit anzuzweifeln
- Ahnung und Intuition sind sehr nett. Machen Sie sich jedoch klar, woher Sie ihr Wissen nehmen
- Nutzen Sie Hilfsmittel wie beispielsweise eine Kamera
- Bleiben Sie bei Ihrer Meinung – machen Sie sich nicht unglaubwürdig
Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen beim Lügen erkennen
Der Othello-Fehler
Stellen Sie sich doch einmal vor, wir beide sind in einem Verhörraum. Mein Kollege der Sie befragt ist 1,90 m groß und ein echter Bodybuilder. Ich beschuldige Sie gerade, einen Mord begangen zu haben und glaube Ihnen erst mal kein einziges Wort. Danach zerpflücke ich jede Antwort und warte nur darauf, dass Sie sich versprechen. Ich werde immer ungeduldiger und damit auch unangenehmer. Mein Ton verschärft sich. Ich werde lauter. Sie sehen Wut in meinem Gesicht. Ich fange an, wild zu gestikulieren und schlage laut auf den Tisch auf. Was glauben Sie, werden Sie Anzeichen von Stress und Angst zeigen? Ich denke schon.
Die Umstände sind entscheidend
Aber sind Sie deshalb ein Lügner? Nein! Es sind die Umstände, die Sie so nervös machen. Der Othello-Fehler liegt bei dem Glaubenssatz, jemand der nicht schuldig ist muss auch nicht nervös sein und braucht auch keine Angst zu haben. Hat er diese doch, so ist er schuldig. Absoluter Quatsch! Bedenken Sie immer, Stress kann auch den Umständen geschuldet sein. Genauso wie Angst. Schaffen Sie diese Emotionen schon vor der Befragung aus der Welt. Sorgen Sie für ein angenehmes Gesprächsklima. Machen Sie keine wilden Anschuldigungen. Lassen Sie die Person aussprechen. So wie Sie auch gerne befragt werden würden. Denken Sie auch daran, im Bewerbungsgespräch haben die Bewerber ebenfalls Angst und stehen unter Stress. Dies ist kein Anzeichen eines Täuschungsversuches.
Der Brakow-Fehler
Gibt es kein Anzeichen einer Täuschung, so ist dies noch kein Beweis für die Wahrheit. Die Anwesenheit eines Täuschungshinweises ist ebenso wenig ein Beweis für eine Lüge. Menschen drücken sich auf unterschiedliche Art und Weise aus. Mancher drückt sich vielleicht über eine Art aus, die wir als Täuschungshinweis sehen würden. Erst wenn es Veränderungen gibt, dann können wir Schlussfolgerungen ziehen. Begründen Sie Ihre Annahme aufgrund der Individualität der Person.
Es gibt die Möglichkeit, dass wir die Wahrheit bezweifeln und dass wir einer Lüge Glauben schenken. Beides kann man nicht verhindern.
Schlusswort
Eine Emotion die wir lesen kann viele Gründe und Ursachen haben, gerade in diesem Moment aufzutauchen. Wir können nicht in den Kopf des Lügners schauen, aber wir sehen seine Gedankengänge. Erst sollten Sie sich fragen, welche Emotion sich hinter der Reaktion verbirgt, dann sollten Sie auf Veränderungen achten. Durch geschickte Fragen zum Beispiel können Sie der Wahrheit auf die Spur kommen.
Machen Sie sich auch klar, dass Sie niemals alles auf einmal umsetzen können. Diese Illusion werde ich Ihnen gleich nehmen. Sie müssen sich auf das Gespräch konzentrieren, auf die Emotionen achten, auf seine inhaltlichen Aussagen und gleichzeitig prüfen, ob es Anzeichen einer Täuschung gibt. Klar ist man da anfangs überfordert. Doch keine Angst, das Gehirn wächst mit seinen Aufgaben.
Fokussieren ist wichtig
Ich persönlich konzentriere mich natürlich stark auf die Körpersprache und die Mikroausdrücke. Wenn es möglich ist, nutzen Sie eine Kamera. Damit können Sie Aufzeichnungen machen und alle Kriterien in Ruhe durchgehen. Durch eine hohe Auflösung können Sie auch Mikroausdrücke sehr leicht erkennen. Also auch hierfür gibt es Lösungen. Natürlich nicht unbedingt praxistauglich, aber für den Anfang eine gute Möglichkeit.
Häufigste Fragen und Suchen
Wie erkenne ich, ob jemand lügt?
Du erkennst ob jemand lügt daran, dass sich sein Verhalten verändert. Sowohl seine Ausdrucksweise als auch seine Körpersprache senden dir widersprüchliche Signale. Grundlegend merkst Du anhand der Körpersprache, der Mimik, dem Inhalt, der Stimme und auch der körperlichen Reaktion, wenn jemand lügt. Viele Menschen merken es jedoch nicht, wenn Sie belogen werden. Das liegt meist weniger an der Tatsache, dass sie schlecht im Entlarven sind. Es liegt mehr daran, dass sie die Lüge glauben wollen. Wenn Du nicht dazu gehörst, dann lese Dir die Anleitung genau durch.
Körpersprache beim Lügen
Wie erkenne ich Lügen?
Ja klar kann man Lügen erkennen! Aber sicherlich fragst Du Dich: WIE kann man Lügen erkennen? Was muss ich tun? Du erkennst Lügen, indem Du aufmerksam bist und vor allem die richtigen Fragen stellst. Du erreichst sehr viel mit sogenannten W‑Fragen (Wer, Wann, Was, Wieso, Weshalb, Warum). Verwende keine geschlossenen Fragen – sogenannte Ja-oder-Nein Fragen. Ein Ja oder Nein rutscht uns sehr schnell über die Lippen. Eine Lüge zu erkenne ist dabei schwierig. Bei offenen Fragen fällt es Dir leichter. Denn je mehr sich Dein Gesprächspartner erklären muss und je mehr er erzählen muss, desto leichter erkennst Du Anzeichen einer Lüge. Grundsätzlich gilt:
Die Körpersprache beim Lügen ist hölzern
Lügen ist für unser Gehirn extrem anstrengend. Dieser Prozess verbraucht viel Energie. Also muss diese Energie an irgendeiner Stelle eingespart werden. Meistens an der Körpersprache. Die Körpersprache wird nicht mehr bewusst gesteuert und sie wird hölzern. Es werden wenige bis gar keine ausladenden Gesten mehr gemacht. Zudem nimmt ein Lügner nicht viel Raum ein. Er hält sich klein und bedeckt. Weitere Merkmale findest Du in dieser Anleitung unter körpersprachliche Merkmale.
Lügen erkennen lernen
Das erkennen von Lügen kann man lernen. Es ist keine Gabe, die ich besitze, auch wenn viele das denken. Es ist eine Kombination aus Beobachtung und Schlussfolgerung. Wenn Du diese Anleitung liest, dann wird es Dir schon um einiges leichter fallen. Wenn Du mein Audio-Seminar anhörst, wirst Du noch mehr Tipps über Körpersprache & Lügenerkennung erhalten, die es Dir noch einmal wesentlich einfacher machen werden. Und wenn Du mein 2‑Tages-Seminar Erfolg: Körpersprache besuchst, dann werden wir gemeinsam praktische Beispiele durcharbeiten, die Deinen Erfolg, beim Körpersprache lesen und Lügen erkennen, garantieren.
Mimik und Gestik beim Lügen
Lügen erkennen im Gesicht und an der Mimik
Einer der Bereiche, in dem am meisten gelogen wird, ist das Gesicht. Grundsätzlich gilt: Je mehr man sich vom Gesicht entfernt, desto ehrlicher sind die Körperteile. Somit sind die Füße das ehrlichste Körperteil und das Gesicht lügt ständig. Mögen wir jemanden nicht, dann lächeln wir trotzdem aus Höflichkeit. Finden wir etwas eklig, überspielen wir das ebenfalls gerne mit einem lächeln. Haben wir Angst und schämen uns dafür, dann überspielen wir es durch ein lächeln. Die Mimik ist nicht so ehrlich wie wir glauben. Denn wir können Sie jederzeit manipulieren und gezielt steuern. Anders ist das bei den sogenannten Mikroausdrücken.
Mikroausdrücke beim Lügen erkennen
Mikroausdrücke sind 200 Millisekunden schnelle Gesichtszuckungen. Sie geben den wahren und aktuellen Gefühlszustand einer Person wieder. Dieser ist zu 100 % ehrlich. Denn Mikroausdrücke erscheinen unbewusst und sind somit nicht manipulierbar oder können bewusst gesteuert werden. Für das ungeübte Auge schwer zu erkennen. Aber mit etwas Übung (1–2 Tage) kann man diese sehr leicht erkennen. Die konkurierende Mitarbeiterin, die ihr bedauern über die Verabschiedung ihrer Kollegin ausdrückt, kann den Mikroausdruck der Freude nicht verbergen. Es passiert einfach unbewusst. Und durch diese Disharmonie ist es möglich, Lügen zu erkennen. Mehr dazu unter Merkmale in den Gesichtsausdrücken.
Wohin schaut man, wenn man lügt?
Lügen erkennen am Blick
Kann man Lügen anhand der Blickrichtung erkennen? Ja und Nein. Diese Theorie kommt aus dem NLP. Dort spricht man von Augenbewegungsmustern. Diese Theorie war in den 90er bis Anfang 2000er sehr verbreitet. Mittlerweile gilt diese als überholt, wie Christian Morgenweck im Galileo-Lügen-Experiment bewies. Die Theorie sagt, dass wir in eine bestimmte Richtung sehen, wenn wir uns an etwas erinnern und in eine andere Richtung, wenn wir etwas erfinden. Also wenn wir lügen. Doch sehr zuverlässig ist diese Methode nicht. Das oben genannte Experiment lieferte eine Treffsicherheit von etwas über 20 %. Zu ungenau. Weitere Details dazu im Beitrag Lügen erkennen Blickrichtung.
Lügen an der Stimme erkennen
Lügen an der Stimme erkennen – geht das? An der Stimme bzw. der Stimmlage direkt kann man keine Lüge erkennen. Aber man kann hervorragend Emotionen heraushören. Je nach Stimm- und Tonlage wird klar, wie sich Dein Gesprächspartner gerade fühlt. Ist er locker drauf, wütend, ängstlich oder vielleicht gestresst? An der Stimme kann Du es sehr gut erkennen. Ausführlicher kannst Du es in der Anleitung nachlesen.
Körpersprache und Lügen erkennen Buch
Ich kenne niemanden, der sich intensiver mit dieser Materie auseinandergesetzt hat, als meine Wenigkeit. Ich habe zahllose Bücher über Körpersprache, nonverbale Kommunikation und Lügenerkennung gelesen. Natürlich waren nicht alle hilfreich oder praxistauglich. Aber es gibt es eine Reihe an Büchern, die ich Dir unbedingt empfehlen möchte. In meinem Beitrag Körpersprache Buch meine Empfehlungen findest Du eine Liste, meiner absoluten Favoriten.
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